Weltkrieg als Kulturkrieg
Um den Ersten Weltkrieg als kulturelles Phänomen geht es in den Heidelberger Vorträgen zur Kulturtheorie, die im Sommersemester 2014 mit renommierten Gästen aus Wissenschaft und Kunst an der Universität Heidelberg stattfinden. Die Vorlesungs- und Dialogreihe wird von Prof. Dr. Dieter Borchmeyer, Germanist an der Ruperto Carola, veranstaltet und von der Manfred Lautenschläger-Stiftung gefördert. Den Auftakt der Reihe mit dem Titel „Weltkrieg als Kulturkrieg" bildet am 30. April ein Vortrag von Prof. Borchmeyer, der sich mit den deutschen Intellektuellen und dem Kriegsausbruch im Jahr 1914 beschäftigt. Die Veranstaltung im Hörsaal 14 der Neuen Universität beginnt um 19 Uhr.
Der Krieg und seine „philosophische Rechtfertigung" ist das Thema eines Vortrags, den Privatdozent Dr. Günter Fröhlich von der Universität Regensburg am 7. Mai halten wird. Prof. Dr. Barbara Beßlich von der Universität Heidelberg beleuchtet am 14. Mai „zwei deutsche Deutungsmuster" – den „Kulturkrieg" und die „Ideen von 1914". Mit dem Ersten Weltkrieg „aus der Sicht der französischen Intelligenz" befasst sich am 21. Mai Prof. Dr. Maurice Godé von der Universität Montpellier. Um das Verhältnis von prominenten Schriftstellern zum Ersten Weltkrieg geht es in den Beiträgen von Prof. Borchmeyer, der sich am 28. Mai mit Heinrich und Thomas Mann beschäftigen wird, sowie von Prof. Dr. Helmuth Kiesel von der Ruperto Carola, dessen Vortrag am 2. Juli sich mit Ernst Jünger befasst.
Auf dem Programm stehen auch zwei Konzerte. Der Pianist Amadeus Wiesensee widmet sich dem Generalthema der Vorlesungsreihe am 25. Juni in einem Gesprächskonzert mit Werken französischer Komponisten, die einen Bezug zum Ersten Weltkrieg aufweisen. Ein Liederabend von Michael Nagy (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) am 9. Juli trägt den Titel „Krieg und Frieden". Den Abschluss der Heidelberger Vorträge zur Kulturtheorie in diesem Sommersemester bildet ein Vortrag am 16. Juli von Prof. Dr. Herfried Münkler, der Politikwissenschaftler an der Humboldt-Universität zu Berlin ist. Er stellt sich die Frage: „Was lernen wir aus dem Ersten Weltkrieg?". Im Anschluss daran findet eine abschließende Diskussion statt, an der unter anderem Dr. h.c. Manfred Lautenschläger und Prof. Dr. Detlef Junker vom Heidelberg Center for American Studies teilnehmen werden.
Die insgesamt neun Veranstaltungen finden – mit Ausnahme der beiden Konzerte in der Aula der Alten Universität – im Hörsaal 14 der Neuen Universität statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr.