Thomas Mann im Gegenlicht seiner Zeit
Die „Heidelberger Vorträge zur Kulturtheorie“, getragen von der Universität Heidelberg und der Manfred Lautenschläger-Stiftung, widmen sich in diesem Wintersemester in ihrer ersten Hälfte dem 100. Geburtstag von Thomas Manns Jahrhundertroman „Der Zauberberg“ im Herbst 2024 und in der zweiten Hälfte anläßlich des 150. Geburtstags des Autors am 6. Juni 2025 allgemeinen Perspektiven seines Werks im Hinblick auf die politischen und religiösen Konstellationen seiner Zeit.
Die „Zauberberg“-Vorträge erhellen ab 6. November die Rolle der Musik, bildenden Kunst, Naturwissenschaft und zeitgenössischen Ideologie in dem epochalen Roman. Thomas Manns Enkel Frido Mann wirft am 13. November einen aktuellen Blick auf das Werk seines Großvaters. Der dem „Zauberberg“ gewidmete erste Teil der Vorträge wird am 18. Dezember abgeschlossen durch ein Resümee des Büchner-Preisträgers Martin Mosebach, der den „Heidelberger Vorträgen“ seit langem verbunden ist.
In den Vorträgen des neuen Jahrs geht es um die Beziehung von Thomas Mann zu zwei anderen repräsentativen Künstlern der Zeit: Kafka und Richard Strauss, seine Haltung zur Epochenbewegung der „konservative Revolution“ und sein religiöses Weltbild.
Spektakulärer Höhepunkt ist ein Gesprächskonzert mit den beiden bedeutendsten Lied-Interpreten unserer Zeit: Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier). Sie bringen einige der für Thomas Mann wichtigsten Liedkompositionen zur Aufführung, im Rahmen eines Vortrags des Veranstalters der Reihe, des Germanisten Dieter Borchmeyer, über Thomas Mann und das Lied. Ein Debüt des berühmten Duos: zum ersten Mal in ihrer Karriere interpretieren Christian Gerhaher und Gerold Huber gemeinsam die Wesendonck-Lieder von Richard Wagner.
Die Veranstaltungen finden jeweils mittwochs um 19 Uhr vom 6. November 2024 bis 29. Januar 2025 im Hörsaal 14 der Neuen Universität statt. Vortrag und Konzert mit Christian Gerhaher und Gerold Huber finden am Dienstag, dem 7. Januar 2025 um 19 Uhr in der Aula der Alten Universität statt. Sämtliche Veranstaltungen sind öffentlich.